Neue Perspektiven aus dem Kunst-Werk-Haus

Ava Smitmans im Atelier - Kunstwerkhaus Ebingen 2

Seit dem 21. Februar arbeite ich nun im Kunst-Werk-Haus im Stadtteil Ebingen. In den drei Wochen (bis 13. März) möchte ich mich dort v.a. der Druckgraphik widmen. Es gibt eine alte Nudelpresse, die schon als Druckpresse verwendet wurde.

Albstadt-Rolf-Nudelpresse-2

Gut geeignet für experimentelles Drucken, habe ich mir sagen lassen. Bestimmte Motive habe ich dafür reserviert. Weiterhin bin ich offen für Atelierbesuche (Obere Vorstadt 25, 72458 Albstadt, Eingang über Ziegelplatz), nach vorherigem Anruf unter 0176-630 733 15. (Fotos: Ava Smitmans)

Resümee aus der Alten Kanzlei

Gegen Ende eines Aufenthaltes konzentriere ich mich mehr auf meine Bilder. Habe ich während des gesamten Aufenthaltes, egal wohin ich gehe, immer einen Fotoapparat dabei, nehme ich ihn nun kaum noch mit. Ich habe meine Auswahl im Laufe des Aufenthaltes aus hunderten Fotos getroffen und umgesetzt. 10 große und 2 kleine Bilder in Mischtechnik sowie 13 Zeichnungen und Skizzen sind in Ebingen und umgebender Natur bisher entstanden. Fotomaterial habe ich viel, viel mehr! Bei manchem Haus, mancher Ecke schmerzt es mich, dass es den Sprung zum Gemälde/zur Zeichnung nicht geschafft hat. Vielleicht gibt es zum Ende des Projektes noch Zeit…?

Jetzt gilt es, das umzusetzen, was für mein Empfinden zur Abrundung eines Gesamtbildes noch fehlt, also keine Ablenkung durch noch mehr Fotos zuzulassen. Am 21. Februar ziehe ich ins Kunst-Werk-Haus um. In den 3 Wochen dort möchte ich mich v.a. der Druckgraphik widmen. Es gibt dort eine alte Nudelpresse, die schon als Druckpresse verwendet wurde und gut geeignet ist für experimentelles Drucken, wie ich mir habe sagen lassen. Bestimmte Motive habe ich dafür reserviert. Vorstellen kann man sich vorher viel, wenn man etwas Neues ausprobiert. Oft wird es dann ganz anders. Ich bin gespannt und freu mich drauf!

„Sie kommet immer beim schlemmschda Wedder!“

Ebingen-Kälberwiese-WegAva zum Skizzieren Kälberwiese

Die letzten Tage war es weniger schön draußen, stürmisch oder Schnee. Das hat mich aber nicht daran gehindert, meine neueste Entdeckung, die Kälberwiese, zu besuchen und dort zu skizzieren. „Sie kommet immer beim schlemmschda Wedder!“ rief mir der Jäger heute zu. „Das Wetter ist doch immer so schlimm!“ rief ich zurück. Na, es wird auch wieder andere Tage geben. Aber mich interessiert der Schnee in der Landschaft, wie er zu den Formen beiträgt, die starken Winter-Kontraste. Ich möchte die Alb-Landschaft im Laufe eines ganzen Jahres erfahren und festhalten.

Heute traf ich da oben außerdem einen Hund namens Picasso! Außerdem habe ich versucht, einen Schlüssel für eine leerstehende Fabrik-Anlage zu bekommen. Ich möchte sehr gerne eine von innen fotografieren. Auch die leerstehenden Fabriken gehören zu Albstadt. Sie sind für mich spannend zu erkunden und in ihrer Atmosphäre bildnerisch umzusetzen. Leider sei der Aufwand für eine Begehung zu groß, meinte in dem Fall der zuständige Insolvenz-Verwalter. Sehr schade! Ich erzählte einer Ebingerin von meinem Wunsch, und sie gab mir Tipps, an wen ich mich wegen meinem Anliegen wenden könnte. Das werde ich versuchen. Ich bin auch für weitere Hinweise dankbar! (Fotos: Ava Smitmans)

Ebingen-Landschaftsskizzen

 

Traufgehen und skizzieren

Momentan befinde ich mich im künstlerischen Dialog mit Eugen Nell. Ich konnte mir im Depot des Kunstmuseums Albstadt Zeichnungen anschauen, die er von Ebingen gemacht hat, und habe mir zwei Ansichten ausgesucht, zu denen ich arbeiten, sie jeweils aus heutiger Sicht, auf meine Weise und von einem etwas anderen Standpunkt aus gesehen darstellen möchte.
Außerdem ging’s heute bei schönstem Wetter raus, um Traufgänge oberhalb Ebingens zu skizzieren. Auch eine schöne Gelegenheit, mit vorbeikommenden SpaziergängerInnen ins Gespräch zu kommen.

Fototouren in Albstadt-Ebingen

Atelieransicht

Ava Smitmans vorm Hofele-Haus

Dachstuhl Hofele-Haus

Ein Urlaub

Feste Farbe_Martinskirchturm

Hofele-Haus Schaufenster

Schneelandschaften

Straßenbilder

 

 

In den ersten zwei Wochen in Albstadt-Ebingen habe ich zunächst täglich Fototouren durch die Stadt gemacht, war einmal zum Skizzieren in der Landschaft und habe nach einigen Tagen auch schon im Atelier meine ersten Bilder angefangen. Die Zeit will gut genutzt sein! Bisher fiel mein Augenmerk vor allem auf die Altstadt. Ich habe auf meinen Runden Kontakte zu Albstädtern geknüpft, durfte ein leerstehendes altes Haus von innen fotografieren und mir alte Ebingen-Fotos anschauen sowie damit verbundene Geschichten hören! Die Auswahl treffen für das, was ich umsetze, fällt in der Kürze der Zeit schwer: Was spricht mich am meisten an, wie wird aber auch eine runde Sache aus dem Ganzen? Das zeigt sich meist erst später. Meine Sicht ist eine subjektive, und ich versuche die Orte im Ort zu zeigen, die bisher wahrscheinlich wenig Beachtung gefunden haben, von denen ich aber doch denke, dass sie den Ort (mit) prägen. Hinzu kommen Fragen nach dem Bildaufbau, denn ein sehr reizvolles Gebäude kann im Bild nichtssagend daherkommen, wenn die Perspektive langweilig ist. Auch für Fehler muss Zeit sein, sich an das Bild heranzutasten, an seine Aussage. Es ist ein spannender Prozess!