Ich sitze noch am Tisch in der Küche, hab gerade meinen Kaffee getrunken und 2 Scheiben Toast gegessen und schau aus dem Fenster, genieße nochmal den liebgewonnenen Ausblick auf Dächer und Hauswände gegenüber, und ins Wohnzimmer, mein temporäres Atelier, wo noch die Draußenskizzen an der Wand hängen und die Farben auf dem Tisch stehen. Diese Dinge werde ich nun gleich einpacken und ins Auto laden.
Vorhin war ich schon los und habe die Skizze eines blühenden Baumes von gestern früh farblich nochmal überarbeitet. Denn gestern war plötzlich die Sonne über den Berg gekommen und hatte die Farben auf einen Schlag so verändert, dass ich sie nur aus der Erinnerung und nicht richtig wiedergeben konnte.
Nun werde ich also den Talgang erstmal verlassen, der mir in den letzten Monaten, während dreier Arbeitsaufenthalte, so vertraut geworden ist. Die Spazierwege und Geschäfte hier habe ich seit dem Herbst immer wieder aufgesucht, in Albstadt-Laufen, das in einem anderen Tal, auf der anderen Seite von Albstadt-Ebingen liegt, werde ich mir neue Spazierwege und Einkaufsmöglichkeiten erschließen müssen. Mal abgesehen von der Erkundung des neuen Ortsteils in künstlerischer Hinsicht. Trotz der Wehmut des Abschieds, auch von den wunderschönen Räumlichkeiten, die mich 5 Wochen beherbergt haben, freue ich mich auf das Neuland, auf neue Erfahrungen und Eindrücke, neue Kontakte, bin schon jetzt auch aufgeregt deshalb. Was für Ecken werde ich in Laufen entdecken und in Bilder umsetzen?
(Fotos: Niels Carstensen, Ava Smitmans)