„Das Beste zum Schluss“

So könnte man schier gar das Museumswochenende im Kunstmuseum mit seinen Veranstaltungen zum Abschluss eines Großteils der ALBSTADTALB-Ausstellung beschreiben. Am Freitag der Poetry Slam war hinreißend! Ich muss zugeben, dass ich eine solche Veranstaltung zuvor noch nie besucht hatte. Ich bin sehr froh, dass auf diese Weise nun meine Bildungslücke geschlossen wurde und kann es nur wärmstens weiter empfehlen! Die Autoren lasen wie üblich bei Poetry Slams ihre eigenen Texte (in dem Fall zum Thema „Meine Stadt, Deine Stadt, Albstadt“ und anderen freien Themen) nicht nur vor, sie performten sie, bis das gut besuchte Forum des Kunstmuseums tobte.

Slam Raphael Breuer
Raphael Breuer aus Bayreuth auf der Bühne, Foto: Jeannette Brabenetz

 

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Sebastian23 mit Gewinner-Karte, Foto: Ava Smitmans

Mit Klatschen in verschiedenen Intensitätsstufen entschied das Publikum im Laufe des Abends den Gewinner, was echt schwierig war bei so vielen tollen Beiträgen. Sebastian 23 aus Bochum erhielt am Schluss den Preis: eine Soundkarte, auf der der Gewinner-Applaus des Publikums aufgezeichnet wurde und deren Vorderseite ich zuvor noch spontan mit einer Zeichnung der Bühne (einer umfunktionierten Frachtkiste für Bilder) und des Mikrofons versehen hatte. Also dies war mit Sicherheit nicht mein letzter Poetry Slam-Besuch!

Am Samstag dann die 7-stündige ALBSTADTALB-Kaffeefahrt. Mit ca. 20 Personen tourten wir im gecharterten Bus von Ortsteil zu Ortsteil. Wir ließen in Ebingen beginnend nochmal die unterschiedlichen Ausstellungsorte auf uns wirken, die zum Teil extra für uns ein letztes Mal geöffnet wurden. In Laufen von einer freundlichen Mitarbeiterin die Volksbank, in Margrethausen ließ es sich der als Ortsvorsteher erst kürzlich in den Ruhestand verabschiedete Herr Katona nicht nehmen, uns zu empfangen. In Pfeffingen versorgte uns der beste Hausmeister der Welt, Herr Steppacher, mit Kaffee, in Onstmettingen gar hatte uns das Haus Raichberg wieder einmal Häppchen und Getränke bereitgestellt, wir waren ganz überwältigt von so viel Gastfreundschaft! In Burgfelden erzählte uns Stefanie Doldinger die Geschichte des Schulhauses, anschließend machten wir Rast im Bergcafé zu Kaffee & Kuchen. Den Abschluss machte das Maschenmuseum in Tailfingen. Auf den Fahrten las ich aus meinem Blog. In den Ausstellungen gab es Zeit für Fragen und Gespräche. Sehr gefreut hat mich, dass ich immer wieder zu hören bekam, wie anregend meine Sicht auf die Stadt wirke, wie sie den Blick auch der BildbetrachterInnen für ihre Umgebung verändere. Sie bekäme mit einem Mal Qualitäten, die vorher nicht gesehen worden waren. Unbenommen bleibt natürlich, dass zum Beispiel der Leerstand ein trauriges Phänomen und Problem darstellt. Alle Beteiligten waren sehr angetan von der Fahrt. Drei Damen waren immerhin aus Haigerloch angereist, die AlbstädterInnen meinten, solch eine Fahrt durch die Albstädter Ortsteile könnte man doch auch mit anderen Themen öfter anbieten. Ja, wäre das nicht was?! Man könnte so Verbindungsmomente schaffen in einem immer noch nach Identität suchenden Ort. Hier eine kleine Fotostrecke für Alle, die die Tour verpasst haben:

Kaffeefahrt-1 Ebingen
Ebingen, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-2-Laufen
Laufen, Fotograf: Niels Carstensen

 

Kaffeefahrt-3-Margrethausen
Margrethausen, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-4-Pfeffingen
Pfeffingen, Fotograf: Niels Carstensen

 

Kaffeefahrt-5-Onstmettingen-1
Onstmettingen, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-6-Onstmettingen-2
Onstmettingen, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-7-Onstmettingen-3
Onstmettingen, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-8-Burgfelden-Schule-1
Burgfelden Alte Schule, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-9-Burgfelden-Schule-2
Burgfelden Alte Schule, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-10-Burgfelden-Bergcafe
Burgfelden Bergcafe, Fotograf: Niels Carstensen
Kaffeefahrt-11-Tailfingen
Tailfingen, Fotograf: Niels Carstensen

Am selben Abend fand mit einem kleinen Sektempfang dann noch die feierliche Übergabe meiner Dankesedition an die ALBSTADTALB-QuartiergeberInnen (siehe Blogbeiträge vom 9. und 25. 1. 2017) statt. Meinen QuartiergeberInnen gebührt großer Dank, denn ohne sie hätte das Projekt ALBSTADTALB nicht stattfinden können!

Mit einem Erzählcafé beschlossen wir am Sonntag in gemütlicher Runde den letzten Tag von ALBSTADTALB im Kunstmuseum. Bei Kaffee und Kuchen erzählten Albstädter zu Ecken ihrer Stadt, zu eigenen erfindungsreichen Hausrenovierungen, auch der Abriss von Gebäuden war wieder Thema, und bis hin zur Verkehrspolitik wurde diskutiert.

In Laufen, Pfeffingen und Margrethausen haben wir am Montag die Ausstellungen abgebaut. Auch im Kunstmuseum und in Burgfelden werden meine Bilder demnächst wieder abgehängt. Die Ausstellungen im Maschenmuseum und im Haus Raichberg sind wie gesagt noch bis 2. Juli zu sehen. Ich bin ganz froh, dass mein Projekt nicht auf einen Schlag ganz & gar endet und mir dadurch noch etwas Zeit bleibt, damit innerlich abzuschließen. Und auch Sie haben so noch etwas länger die Chance, einen Teil davon wahr zu nehmen.