Es ist schön, wie sich Albstadt nach und nach verbindet, wenn ich so von Stadtteil zu Stadtteil ziehe. Nicht nur die Straßenverbindungen zwischen den Stadtteilen und die Lage der Stadtteile zueinander hat sich mir zunehmend erschlossen. Ich lerne Menschen im einem Stadtteil kennen, die mir von Menschen in anderen Stadtteilen erzählen. Die Schwester eines Mannes im einen Stadtteil leitet z.B. eine Firma in einem anderen Stadtteil. Oder man hat die Kindheit im einen Stadtteil verbracht und wohnt jetzt in einem anderen. Man hatte meinen ehemaligen Quartiergeber früher als Lehrer. Menschen treffen sich über mein Projekt. Es werden mir Tipps gegeben, was ich mir im nächsten Stadtteil anschauen muss, wen ich treffen sollte. Aber auch ich erzähle von dem, was ich in einem Stadtteil kennen und schätzen gelernt habe, was im anderen noch nicht unbedingt bekannt ist.
So habe ich mittlerweile fast das ganze Albstädter Terrain erkundet. Ein Bild von den Querverbindungen, Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Ortsteilen bekommen. Der letzte größere weiße Fleck auf meiner Albstadt-Karte wartet nun noch darauf entdeckt zu werden: Lautlingen. Am 15./16. November, breche ich dorthin auf. Ich darf, sozusagen als krönenden Abschluss meiner Arbeit vor Ort, für 4 Wochen eine leerstehende Wohnung über dem Ortsamt im Lautlinger Schloss beziehen. Die Geschichte des Schlosses ist mir wohlbekannt, mein Vater, der mir seit meiner Kindheit auf unzähligen Ausflügen immer viel Kunsthistorisches und Historisches zeigte und erzählte, war mit mir natürlich auch dort und erzählte sichtlich bewegt vom Graf von Stauffenberg und seinem Attentat auf Hitler. So ist auch dieses Quartier wieder ein besonderes für mich. Ich danke der Stadt Albstadt und der as-wohnbau für Das-zur-Verfügung- Stellen der Räumlichkeit!
Aber auch bei Jutta und Heribert Diebold in Pfeffingen bedanke ich mich nochmals sehr für ihre Gastfreundschaft! Nicht nur für die liebevoll hergerichteten Räumlichkeiten, auch für gemeinsame Sonntags-Frühstücke, Gesundheitstee in Erkältungszeiten, einen eindrücklichen Spaziergang um Pfeffingen mit dem ehemaligen Alb-Guide Heribert Diebold – es war wunderbar bei Euch! Danke!
Bevor ich Pfeffingen verlasse, werde ich noch das tun, was ich in jedem Quartier mache: ich zeichne die Räumlichkeit(en), die mich beherbergten. Diese Zeichnungen dienen unter anderem als Grundlage für die Druckgraphik, die ich nach Abschluss der Stadtteil-Aufenthalte als Sonderedition und Dankesgabe für meine Quartiergeber herstellen werde. Diese Druckgraphik wird die ganz unterschiedlichen Räume von allen 10 Quartieren in 9 Stadtteilen auf einem Blatt enthalten und so die Albstädter Stadtteile auf besondere Weise miteinander verbinden.