Albstadt hat für mich 2 große Besonderheiten. Das ist einmal die starke Präsenz der Landschaft, und zum anderen die Textil-Industrie. Beide Besonderheiten wirken ortsteilübergreifend, deshalb widme ich mich ihnen zusätzlich zum Thema Stadt an sich.
Endlich konnte ich einmal wieder draußen skizzieren! Ein warmer Nachmittag, beim Gang in die Wiesen oberhalb Truchtelfingens, ein starker Duft nach Honig, fast schon Sommerduft. Die Wiesen leuchtend grün mit noch leuchtenderen gelben Punkten vom Löwenzahn. Weißblühendes Gebüsch. Die Bäume, deutlich später dran als in Tübingen, mit Tupfen von erstem zartem Grün. Um mich herum das Jubilieren der Vögel. Ich setze mich mit meinem Klapphocker auf den Weg und lege los, die Fröhlichkeit des Augenblickes einzufangen. Dankbarkeit und Frieden erfüllen mich.
Ansonsten arbeite ich seit einigen Tagen an einer Reihe von Bleistiftzeichnungen zum Thema Textil-Industrie. Ich zeichne die alten Maschinen, die ich im Herbst in Tailfingen fotographieren durfte. Es hat etwas meditatives, sich so in die Details der Maschinen zu versenken, die großen und kleinen Teile, die Zahnräder, Schrauben, Verbindungen faszinieren mich, ohne dass ich sie verstehe, ja, wahrscheinlich genau deshalb. Dass Menschen so etwas kompliziertes bauen können! Die Filigranität einer Rundstrickmaschine, das Übereinander der Kreise, die das Garn halten wie Gestirne oder Planetenbahnen, ist wunderschön! Und dass diese alten Maschinen immer noch in Benutzung sind, freut mich sehr.