Hier oben habe ich kein Netz für mein Handy. Oder nur beim Spazierengehen mal.
Ich finde das schön, wenn nicht überall Alles jederzeit zu haben ist. Dass es das Unperfekte gibt nach wie vor, trotz aller Versuche, es den Menschen so bequem wie möglich zu machen.
Wenn mich Menschen hier besuchen wollen, ist es schwierig, sich vorher anzumelden. Die in der Zeitung genannte Handynummer ist nicht zu erreichen. Da hilft nur: Einfach vorbeikommen, den Berg erklimmen und hoffen, dass ich da bin.
OK, zur Not könnte man im „Zum Bergcafé“ anrufen. Oder eine Mail schreiben, einmal täglich bearbeite ich meine Mails, das funktioniert. Dienstags ab mittags bis mittwochs spät abends bin ich grundsätzlich nicht vor Ort.
Ich habe hier als erstes das Alte Schulhaus gemalt. Ein richtig schönes Motiv im klassischen Sinne: verwitterte Holzschindeln, ein alter Baum davor, bunte Blumen. Ich musste es einfach malen. Hier wimmelt es von Postkarten-Idyllen. Es ist eine Herausforderung, auch hier den etwas anderen Blickwinkel zu finden, der doch mein Thema ist. Der Ort soll ja in seiner Stimmung erkennbar bleiben. Ich möchte ja nicht eine urbane Sicht auf diesen Ort „herunterbrechen“, wie es früher einmal in einem Zeitungsartikel geschrieben stand (dem ich übrigens damals auch nicht zustimmen konnte, was mir aber als Mahnung durchaus im Gedächtnis ist). Lösungen können sein: eine ungewöhnliche Sicht auf ein Gebäude/eine Ecke zu wählen, mehr auf Detailsuche zu gehen oder auch menschliche Spuren in der hier nochmal besonders präsenten Landschaft darzustellen. Wir werden sehen, wohin mein Schaffen mich an diesem Ort noch führt.